Selbständigkeit
Jedes Kind verfügt über ein weitreichendes, natürliches Lernbedürfnis. Es empfindet große Freude daran, neues Wissen selbstständig zu entdecken und zu vertiefen. Meine Aufgabe ist somit „ganz einfach“: Dieses grundlegende Bedürfnis zu fördern und zu erhalten, Euer Kind in seinem Wissensdrang zu stärken und seine individuelle Entwicklung zu respektieren. Ich lege Wert auf eine übersichtliche und einladende Spielumgebung in der Euer Kind freien Zugang zu den verschiedenen Elementen hat. Ich lasse die Kinder gerne mit alltäglichen Gegenständen im freien Spiel experimentieren und aktiv am häuslichen Leben teilnehmen. Beispielsweise den Tisch decken, das Besteck einsortieren, Wasser in Gläser füllen, den Tisch abwischen, selbstständiges An- und Ausziehen......usw. Das alles fördert die Konzentrationsfähigkeit und Feinmotorik und Euer Kind erfreut sich an seiner Unabhängigkeit.
Motorik und Bewegung
Ich achte darauf, dass die Kinder alles aus eigener Kraft und aus eigenem Antrieb bewältigen (angelehnt an die „Pikler-Pädagogik“). So werden die Kinder von mir nicht „aufgestellt“ oder mit meiner Hilfe irgendwo hoch geführt. Eine sichere kindgerechte Umgebung mit wechselnden „Bewegungsmaterialien“ wie Kissen, Polster, Tunnel, Leiter usw. laden die Kinder dazu ein sich selbstständig zu erproben. Bei diesen selbstständigen Versuchen in der Bewegungsentwicklung ist die gesamte Muskulatur des Kindes beteiligt. Eine bequeme, lockere Kleidung und keine festen Hausschuhe (lieber barfuss oder Anti-Rutsch-Socken) begünstigen dies. Eine Körperposition in die sich das Kind nicht selbst gebracht hat führt zu krampfhaften Versteifungen die es zu vermeiden gilt.
Sprache und Kreativität
Die sprachliche Entwicklung der Kinder wird durch häufiges Vorlesen, miteinander kommunizieren und das verbale Kommentieren meinerseits von Tätigkeiten gefördert. Eurem Kind zuzuhören und es ernst zu nehmen was es mitzuteilen hat ist selbstverständlich. Auf keinen Fall wird es in seinem Bemühen sich mitzuteilen kritisiert oder zum Sprechen gezwungen. Gemeinsames Singen, Fingerspiele oder Reime sprechen fördert auf spielerische und ungezwungene Weise die Sprachentwicklung.
Gesundheit und Ernährung
Zusammen am Tisch zu sitzen und gemeinsam zu Essen und zu Trinken ist ein wichtiges, ständig wiederkehrendes Ritual im Tagesablauf. Es soll für Alle eine Zeit des „Auftankens“ sein: Am Tisch herrscht eine entspannte Atmosphäre und kein Lernstress. Es ist erlaubt, das etwas nicht schmeckt, jedes Kind hat auch hier sein eigenes Tempo. Die Kinder essen im Gegensatz zu Erwachsenen nach dem eigenen „Bauchgefühl“ mal mehr, mal weniger, je nachdem wieviel sie gerade brauchen. Ein vielfältiges, wechselndes Angebot und die Einbeziehung der Kinder beim Einkauf und in die Zubereitung (soweit möglich) machen Lust Neues auszuprobieren. Meine Familie und ich leben vegetarisch (Ausnahme: ab und zu gibt es Fisch), dementsprechend wird bei uns gekocht. Dabei achte ich auf frische und möglichst biologische und regionale Zutaten. Zum Trinken biete ich Wasser und ungesüßten Tee an. Es gibt auch mal selbstgebackene Kekse oder einen Kuchen, industriell hergestellte Süßigkeiten bekommen die Kinder von mir nicht. Immer zum Wochenanfang erhaltet ihr von mir den Essensplan der nächsten Tage.
Windelfrei werden
Auch hier gilt: Jedes Kind hat sein eigenes Entwicklungstempo! Studien belegen, das eine „Sauberkeitserziehung“ mit Druck und Stress eher zu Komplikationen führt: Sie hemmen dadurch die natürlichen Impulse des Kindes in der Sauberkeitsentwicklung. Die Kinder haben in der Regel eine gute Wahrnehmung für ihren Körper und können alleine entscheiden und mitteilen wann sie auf die Toilette oder das Töpfchen gehen möchten und keine Windel mehr brauchen. Eine entsprechende Kleidung, welche vom Kind selbstständig, einfach und schnell an- und ausgezogen werden kann, ist hilfreich. Ich achte auf die entsprechenden Signale Eures Kindes und bleibe darüber in ständigem Austausch mit Euch.
Erfahrungen in der Natur
Spielen hat viel mit Vorstellungskraft, sozialer Interaktion, Problemlösung und Kreativität zu tun. Spielzeug ist dann gut, wenn es der Fantasie des Spielers möglichst viel offenlässt. Daher gehe ich mit den Kindern so gerne nach Draußen: Steine, Holzstöcke, Blätter oder Sand sind die perfekten Spielzeuge, da sie nichts vorgeben und im Überfluss vorhanden sind. Wir lassen uns ohne Zeitdruck treiben von Pfütze zu Pfütze, von Baum zu Baum von Wurzel zu Wurzel, der Weg ist das Ziel. Beim Spazierengehen nehmen wir uns die Zeit genau hinzuschauen: Wohin kriecht die Schnecke? Wieviele Zacken hat das Blatt? Zu welchem Baum gehört es? Ob wir beim Spielplatz tatsächlich ankommen oder die Zeit mit Natur- oder Tierbeobachtungen verbringen spielt dabei keine Rolle. Auch lässt es sich nirgends so schön toben und ausgelassen sein wie außerhalb der vier Wände, wir erweitern wortwörtlich unseren Horizont.
Soziales Miteinander
Die kleine Gruppengröße von maximal vier Kindern und der familiäre Rahmen ermöglicht mir eine individuelle Beziehung zu jedem Kind aufzubauen und eine vertrauensvolle Atmosphäre und Geborgenheit zu schaffen. Ich lege Wert auf eine Durchmischung von verschiedenen Altersgruppen, jedes Jahr kommen Kleinkinder dazu, währrend sich die Großen auf den nächsten Schritt Kindergarten vorbereiten und die Tagespflege wieder verlassen. Von dieser Durchmischung der Altersstufen profitieren alle Kinder: Die Kleinen können sich viel bei den Großen abschauen, die größeren Kinder lernen die Verantwortung kennen, ein Vorbild zu sein. Gerade für Kinder die keine Geschwister haben ist dies wichtig um ihre Sozialkompetenz zu erweitern, sie lernen spielerisch aufeinander Rücksicht zu nehmen.